Der Europäische Forschungsrat (ERC) verleiht AHMT-Mitglied Prof. Fischer einen Consolidator Grant für die Untersuchung eines bahnbrechenden neuen Forschungsansatzes. Dabei geht es um einen Paradigmenwechsel hin zu indirekten optischen Geometriemessungen, womit neue Messmöglichkeiten geschaffen werden sollen. Der AHMT wünscht seinem Mitglied in dem fünfjährigen Projekt viel Erfolg und herausragende Ergebnisse.

Das European Research Council (ERC) fördert seit 2007 herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Grundlagenforschung mit den millionenschweren ERC Grants. Sie gehören zu den bedeutendsten Förderprogrammen der Europäischen Union. Die Consolidator Grants werden hierbei speziell an Forscherinnen und Forscher verliehen, die mit neuen innovativen Themen ihre Rolle als unabhängige Forschungsgruppe festigen wollen.
Professor Andreas Fischer beschäftigt sich seit Jahren mit optischen Messverfahren an den Grenzen der Messbarkeit. Der Europäische Forschungsrat verleiht Prof. Fischer nun einen Consolidator Grant für die Untersuchung eines bahnbrechenden neuen Forschungsansatzes, der der optischen Messtechnik völlig neue Dimensionen eröffnet. In dem geförderten Forschungsvorhaben InOGeM (Indirect Optical Geometry Measurement) will Andreas Fischer die Grundlagen und das Potenzial eines Paradigmenwechsels erarbeiten, bei welchem nicht mehr die geometrische Höhenverteilung der Messfläche erfasst wird, sondern – in einem inversen Prozess – die Volumengeometrie des sie umgebenden Mediums. Hierzu werden dem umgebenden Gas fluoreszierende Mikropartikel als Messsonden zugesetzt und diese mittels eines konfokalen Mikroskops detektiert. Auf Basis einer modellbasierten Signalverarbeitung sollen sich damit auch bislang schwer messbare, d.h. optisch inkooperative, transluzente oder transparente Medien mit einer Auflösung im Submikrometerbereich messen lassen, erstmals mit einem einzigen, universell einsetzbaren optisch Messansatz.
Mit der fünfjährigen Förderung ergibt sich für Prof. Fischer nun die einzigartige Möglichkeit, mit einem interdisziplinären Team diesen grundlegend neuen Messansatz einschließlich seines aussichtsreichen Anwendungspotentials zu erforschen. Mittelfristig sollen mit den Erkenntnissen eine neue Klasse von optischen Messinstrumenten entstehen, damit die Messtechnik auch in Zukunft in der Lage ist, mit den gestiegenen Anforderungen hinsichtlich Material- und Formenvielfalt in der Fertigungswelt schrittzuhalten.
Andreas Fischer nahm 2016 einen Ruf an die Universität Bremen an. Seitdem leitet er das Fachgebiet und das Bremer Institut für Messtechnik, Automatisierung und Qualitätswissenschaft (BIMAQ) im Fachbereich Produktionstechnik, Maschinenbau und Verfahrenstechnik. Neben seinem nationalen und internationalen Wirken im Bereich der Messtechnik ist Prof. Fischer Principal Investigator im „MAPEX Center for Materials and Processes“ sowie Associated Member in der „International Academy for Production Engineering“ (CIRP). Die Verknüpfung der messtechnischen, materialwissenschaftlichen und fertigungstechnischen Kompetenzen sowie die Einbindung in die internationale Community ermöglichen es Prof. Fischer, neue Konzepte aus der indirekten Geometriemessung zeitnah in fertigungstechnische Anwendungen zu überführen und somit einen Beitrag zur nachhaltigen Gestaltung unserer zukünftigen Gesellschaft zu leisten.